29 Mai Die letzte Sau
Auf der Bühne im Biolandhof Adrion in Mittelschöntal hat eine Produktion endlich seit vielen Monaten des Wartens Premiere, die beim Theaterfestival im Oktober immerhin schon ihre gefeierte Vorpremiere hatte: das Stück „Die letzte Sau“. Es basiert auf dem gleichnamigen Film, der 2016 in den Kinos gelaufen ist und später von der Regisseurin Julia Prechsl für die Theaterbühne adaptiert wurde. Das Stück ist eine Art Theater-Musik-Road-Movie quer durch Deutschland – und thematisiert die heutige Fleisch- und Agrarindustrie. Die Darsteller*innen kommen aus dem Ensemble der Backnanger Bürgerbühne, Regie führt Michael Bleiziffer (in Backnang bekannt durch seine Regie des Freilichtstücks „Judith von Backnang), das Bühnenbild stammt von Manuel Kolip, musikalische Leitung hat Petra Fierlbeck.
Der Jungbauer Huber, der die Tierhaltung nicht aus deren reinem Marktwert heraus versteht, rebelliert gegen das System und macht sich von Schwaben aus auf eine abenteuerlich-anarchische Reise durchs Land auf der Suche nach seiner großen Liebe, die nach Brandenburg gezogen ist. Dabei lösen sich tragische und komische, berührende und belustigende Momente in hoher Dynamik und Dichte ab. Es ist ein Volkstheaterstück, das nahe bei den Leuten und ihrem Alltag – und im schwäbischen Dialekt – angesiedelt ist: Leute aus dem Volk spielen für das Volk ein Stück voller Menschen aus dem Volk. Und es geht um die Liebe zur Schöpfung, die Liebe zwischen zwei jungen Menschen und das Recht auf Nachdenklichkeit und Widerstand: „So geht’s nicht weiter“ ist das Credo des Bauern Huber, das sich durch das Stück zieht.
Die Musik stammt von der bekannten deutschen Rockband „Ton Steine Scherben“ und unterstreicht die emotionale Grundbotschaft des Stücks. Für die Backnanger Inszenierung wurden die Lieder extra arrangiert und eingerichtet von der erfahrenen Musikerin Petra Fierlbeck, gespielt und gesungen wird sie von den Darsteller*innen auf der Bühne.
Fotos: Alex Becher (1-5), Bandhaus Theater (6-8)