Die Bürgerbühnenproduktion „Mirandolina. Die schöne Wirtin“ schlägt mindestens drei Fliegen mit einer Klappe: In dem Stück um die lebenslustige Gastronomin Mirandolina und um die verschiedenen Varianten des sich Verliebens geht es auch und vor allem um das große Thema Liebe in den verschiedenen Generationen. Denn es sind – wie bekannt – wo sie hinfällt alle gleich, aber dennoch durch die Altersabstufungen womöglich in Sachen Temperament und Realisierungsumsetzungen trotzdem womöglich auch verschieden. So dass die Backnanger Inszenierung in einer Neufassung durch den Regisseur Christian Schidlowsky ein wirklich sinnliches Mehrgenerationenprojekt ist über ein Thema, das (fast) alle angeht und (fast) alle betrifft:

Denn eigentlich ist alles ganz in Ordnung im Gasthaus der schönen Wirtin Mirandolina. Die Geschäfte laufen, die Herren im Haus sind alle in die Chefin verliebt und machen ihr in unterschiedlicher Weise den Hof: Da taucht plötzlich der bekennende Frauenhasser Oberst a.D. Ripafratta als Gast auf, der sich dem Liebreiz Mirandolinas wacker entzieht und sie sogar schwer beleidigt. So geht das nicht, meint diese und greift tief in die weibliche Trickkiste. Derweil schneien auch noch zwei äußerst lebensbejahende Damen ins Haus: Déjàvue und Oweosé, von Fabrizio engagiert, verweigern sie sich den geschäftlichen Aspekten der Liebe nicht und vermehren die amouröse Verwirrung im Gasthaus ordentlich. Es geht um die Liebe, das sich Verlieben und um all die Täuschungen, Enttäuschungen, Tricks und Seltsamkeiten, die mit diesem Grundgefühl des Daseins zusammenhängen.